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Heiliger Pirmin

Der hl. Pirmin gründete das Kloster Reichenau im Jahr 724. Drei Jahre später verließ Pirmin die Reichenau wieder und gründete weitere Klöster. Er starb am 03. November 753 und wurde in Hornbach begraben.

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Statue Hl. Pirmin am Inseleingang

Die Herkunft Pirmins ist umstritten. Nach der Hornbacher Pirminsvita des 9. Jahrhunderts amtierte er als Bischof in Meaux bei Paris, bevor er unter dem Schutz des karolingischen Hausmeiers Karl Martell nach Alemannien einwanderte. Hier hat ihn der Alemanne Sintlaz im Jahr 724 auf die Reichenau gebracht, die damals nach dessen Namen „Sintlazau“ genannt wurde. Dort sollte er ein Kloster zu Ehren der Gottesmutter und der Apostel Petrus und Paulus gründen. Zu dieser Schenkung gehörten neben der Insel auch die Orte Markelfingen, Allensbach, Kaltbrunn, Wollmatingen, Allmansdorf und Ermatingen. Die Abgaben dieser Orte sollten dem neuen Kloster gehören. Die Insel selbst war damals unbewohnt und verwildert. Die Legende erzählt, dass als der Heilige die Insel betrat, Schlangen, Kröten und Gewürm fluchtartig die Insel, auf der sie hausten, verließen und sich in den See stürzten. Drei Tage und drei Nächte soll die Flucht gedauert haben. Danach habe Pirmin mit seinen vierzig Männern die Insel gerodet und urbar gemacht. Für die Mönche unter ihrem Abtbischof Pirmin wurde am Nordufer der Insel ein aus Holz erbautes Kloster mit Kirche errichtet. Es waren keine primitiven Klosterzellen, sondern es war bereits eine vierflügelige Anlage um einen Kreuzgang, deren eine Seite von der Kirche eingenommen wurde. Von diesem ersten Holzkloster wurden bei Grabungen in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts nördlich des Münsters (Westquerhaus) Pfostenstümpfe gefunden, deren dendrochronologische Datierung ein Fälljahr aus der Gründungszeit nachweist.

 

Pirmin musste bereits 727, also drei Jahre nach der Klostergründung, die Insel wieder verlassen, da es zu politischen Spannungen zwischen dem Karolinger und Förderer Pirmins Karl Martell und dem alemannischen Herzogtum kam. Sein Weg führte ihn nach Norden, wo er im Elsaß das Kloster Murbach gründete. Welche Rolle er bei der Gründung der Ortenauklöster Gengenbach, Schuttern und Schwarzach gespielt hat, ist ungewiss. Pirmins letzte Klostergründung war Hornbach in der Südwestpfalz.

 

Er starb am 3. November 753 und wurde in Hornbach begraben.  Schon bald nach seinem Tod setzt eine Wallfahrt zu seinem Grab ein. Schon Ende des 8. Jahrhunderts wird er in einer Handschrift als „Sanctus“, als Heiliger, bezeichnet und in einem Reichenauer Brevier war bereits Anfang des 9. Jahrhunderts ein Fest des Heiligen Pirmin zu finden. Mit der Auflösung des Klosters Hornbach im Zuge der Reformation erlosch die Wallfahrt und die Gebeine des Heiligen wurden 1587 nach Innsbruck überführt. Dort wird Pirmin als einer der Stadtpatrone verehrt. Seine Gebeine ruhen in einem Reliquienschrein in der Jesuitenkirche. Seine Verehrung blieb in der Pfalz und im Bistum Speyer aber weiterhin lebendig. Eine Glocke des Speyrer Domgeläutes ist auf den Heiligen Pirmin geweiht. Viele Kirchen im Bistum Speyer wurden unter sein Patronat gestellt. Auch die Stadt Pirmasens leitet ihren Namen von ihm her. Pirmin gilt auch als Apostel der Pfalz.