Vernissage Schieflage - eine Haltung
Eröffnung der Ausstellung, kuratiert von Leo Bettina Roost und Ursula Scherrer.
Veranstaltungsdetails
Katharina Bürgin geht es um die Frage, auf welche Art und Weise wir uns erinnern, respektive inwieweit Gedächtnis und das Gefühl der eigenen Identität einander bedingen. Die Werke leben von der Konzentration auf den Augenblick, in welchem immer wieder Zufälligkeiten das Endresultat mitbestimmen.
Ray Hegelbachs künstlerische Herangehensweise enthält malerische Virtuosität und offenbart die Wahrhaftigkeit der täglichen Erfahrungen: Fragilität, Verletzlichkeit und das Unkontrollierbare. Fragen zur Sichtbarkeit, die Verletzlichkeit unseres Sehvermögens und seine Erfahrungen mit Migräne-Auren wurden in den letzten Monaten zum formgebenden Leitmotiv seiner Arbeit.
Leo Bettina Roost setzt sich mit Themen wie Migration, Heimat, Identität und Verhältnis zur Natur auseinander. Ihre Installationen sind präzise Setzungen im Raum. Es sind starke politische und poetische Statements von und in komplexen “Übergangsräumen”. Der schiefe Boden der Räume des Hauses zur Glocke wird als Ausgangslage genommen.
Landschaftsdarstellungen aus Disneyfilmen sind das Material für die neuen Bilder von Joseph Sappler. Die digital erzeugten kommerziellen Motive werden einer Transformation unterzogen und in eine neue Realität gebracht. Die krisenhafte Gegenwart wird in den Bildern – die vordergründig von einer heilen Welt handeln – „eingeschmolzen“ und in der Malerei mitreflektiert.
Das Verflechten von Raum und Zeit, oft verbunden mit Licht, sind die Protagonisten in Ursula Scherrers Arbeiten. Oft nutzt Scherrer die Fotografie als Skizze für weiterführende Arbeiten. Für die Ausstellung im Haus zur Glocke wagt Scherrer das Zusammenführen dieser alten Arbeiten mit ihrem aktuellen Ansatz, ihrem heutigen Sein.
Margrit Schlumpf-Portmann schuf in der Zeit von 1960 – 83 grossformatige textile Werke, für die sie den Begriff „Schnurmalereien“ prägte. Ihre künstlerische Position ist klar feministisch und spiegelt sowohl ihre eigene Situation wie auch die gesellschaftliche Realität ihrer Zeit. In einer zweiten langen Schaffensphase widmete sich die Künstlerin dem Kind.
In Christine Bernhards künstlerischer Arbeit ist das Thema Schieflage unter anderem im gesellschaftlichen Umgang mit Ernährung und Nahrungsmitteln in der heutigen Zeit als Thema verortet. Im Haus zur Glocke wird sie eine Aktion durchführen, die die Besucher/innen weiter fort-bewegt in Richtung Rhein als Korrespondenz zum Lebens-Fluss.
Judith Huber erkundet die mannigfachen Möglichkeiten und Verhältnisse in der Beziehung von Körperlichkeit, Bewegung und dem Raum. Dabei setzt sie auf unterschiedliche Weisen den eigenen Körper als erweiterbare und formbare Masse ein, um intuitiv, sensorisch und ganzheitlich die Wechselwirkungen von inneren und äusseren Bildern, von Körperempfinden und Körper-(Ab)bildern auszuloten.
Gisela Hochuli wird drei minimale, konzentrierte Handlungen vollführen, jede ungefähr eine Stunde lang. Jede der Handlungen ist repetitiv, jedoch immer anders und schafft durch ihre vielfältigen Eigendynamiken ungewohnte, absurde wie auch poetische Bilder und Stimmungen.
Ursula Scherrer erforscht die Frage ‘wie kann ich sein und gleichzeitig nicht sein oder nicht ich sein’. Kann sie nicht gesehen werden, indem sie sich zeigt oder sich zeigt und nicht gesehen wird? Wo beginnt eine Performance Performance zu sein?
Julie Semoroz sieht das Zusammenspiel der postindustriellen Gesellschaft mit dem kapitalistischen System als verschobene Ausrichtung, als Schieflage. Visuell und klanglich schlägt sie Ansichten vor und provoziert Reflexionen über den urbanen Raum, Ökologie, Utopie, ein Zusammenleben mit einem anthropologischen Ansatz gemischt mit Kunst.
Weitere Informationen
www.hauszurglocke.ch/agenda/detail//vernissage-schieflage-eine-haltungTickets
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