Erzählzeit ohne Grenzen mit "Michail Schischkin"
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Der Roman, der Michail Schischkin in Russland auf einen Schlag berühmt machte, „Die Eroberung von Ismail“, ist auf Deutsch erschienen. Er beginnt mit der Erschaffung der Welt tief in der russischen Provinz. Und damit, dass Alexander Wassiljewitsch, gestandener Provinzadvokat und Anwalt der Erniedrigten und Beleidigten, seinen Lebenslauf fürs Kompendium der Gerichtsrede zu schreiben hat. Daraus erwächst eine grosse
Abrechnung: Im Zeugenstand steht die hohe Literatur von Tolstoi über Dostojewski bis hin zu
all den tapfer beharrenden und tragischen Frauenfiguren wie Olga, Katja, Mascha und Larissa.
Und immer wieder schieben sich die Erlebnisse eines jungen Mannes dazwischen, der Michail
Schischkin heisst und vom chaotischen Moskau der 1990er-Jahre einen langen Abschied nimmt.
Michail Schischkin, 1961 in Moskau geboren, gilt als einer der wichtigsten russischen Gegenwartsautoren. 1995 übersiedelte er in die Schweiz. Sein Roman „Venushaar“ erhielt 2005 wichtige russische Buchpreise sowie den Internationalen Literaturpreis des Berliner Hauses der Kulturen.
Michail Schischkin: Die Eroberung von Ismail. Roman. DVA 2017