Ein Winter unterm Tisch
„Ein Winter unterm Tisch“ von Roland Topor mutet wie ein modernes Märchen an und erzählt die Geschichte des Schusters Dragomir (Nikkel Schüler), der als Einwanderer unter dem Arbeitstisch der attraktiven Übersetzerin Florence (Magdalena Herzberg) – zusammen mit seinem Kameraden, dem Musiker Gritzka (Julius Barner) – Asyl erhält.
Veranstaltungsdetails
Eine absurde Situation, die umwerfend komisch ist, weil die drei ihr ungewöhnliches Zusammenleben als vollkommen selbstverständlich annehmen. Es entspinnt sich eine romantisch-zarte wie erotische Liebesbeziehung zwischen Florence und Dragomir, denn Dragomirs Unterkunft zu Füßen der schönen Zimmerwirtin lässt besondere Einblicke zu. Alles ist solange gut, bis Raymonde (Carla Striewe), eine Freundin von Florence, und Marc Thyl (Elmar F. Kühling), ihr Verleger und Verehrer, in dem Asylanten Dragomir ein Problem und eine Bedrohung sehen …
Liebesromantik findet hier unter Extrembedingungen statt, so waren denn Einwandererschicksale auch dem Autor Roland Topor nicht fremd: 1938 als Sohn polnisch-jüdischer Emigranten geboren, überlebte er die deutsche Besatzung versteckt auf dem Land. Er studierte später an der École des Beaux-Arts und arbeitete als Dichter, Maler, Regisseur, Schauspieler, Liedermacher, Trickfilmer und Bühnenbildner in Paris. Er schrieb sowohl Drehbücher als auch Prosa, darunter den von Roman Polanski verfilmten Roman „Der Mieter“. Mit seinen international erfolgreichen Theaterstücken machte er sich insbesondere in Deutschland einen Namen als Dramatiker. Roland Topor verstarb 1997 in Paris.
Die weiteren Vorstellungen bis Ende Mai finden jeweils am Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag um 20 Uhr statt. Die Sonntags-Matinée gibt es am 27. April um 11 Uhr.
Die Abendkasse in der Basilika sowie der Ausschankbereich mit kleinen Snacks sind vor den Vorstellungen ab 18 Uhr geöffnet.